Einzelhändler und Filialisten können rechnen: Sie setzen Prospektwerbung nur ein, wenn unter dem Strich die Zahlen stimmen. Offenbar sind die Aktivierungsleistungen bei Print- und Onlineprospekten also weiterhin hoch.
„Im Gegensatz dazu berichten viele Experten (manchmal auch nur hinter vorgehaltener Hand), dass sich digitale Maßnahmen deutlich weniger in ökonomischen Indikatoren widerspiegeln“, sagt der Mediaexperte Dirk Engel.1 Im Engel-Blog stellen wir seine Einschätzungen zu Prospekten aus Sicht des Einzelhandels vor: teils in Auszügen aus seinem Fachdossier und teils in zusammenfassender Form.
Jedes größere Handelsunternehmen dürfte seine Werberendite ausrechnen – also einen Vergleich von eingesetzten Mitteln (Druck- und Verteilkosten) und Ertrag anstellen: zum Beispiel Umsatz in den Filialen, Abverkauf der beworbenen Produkte, Besucherzahlen („Footfall“). Man kann davon ausgehen, dass sich diese Investments in der Vergangenheit meist gut ausgezahlt haben. Leider veröffentlichen die Firmen solche Analysen und Modellierungen nicht.
IFH Media Analytics hat daher versucht, Anhaltspunkte für eine Wirkung zu finden. Dazu hat das Institut Konsumenten befragt, wie sie den Einfluss von gedruckten und digitalen Prospekten einschätzen. Die Ergebnisse sind spannend, doch es handelt sich um „weiche“ Indikatoren: Sie zeigen, was in den Köpfen passiert, nicht in den Kassen der Märkte.
Über alle untersuchten Branchen hinweg werden Printprospekte mehr gelesen als Digitalprospekte. Sie beeinflussen die Wahl des Anbieters deutlich und führen zu signifikanten Mehrverkäufen. Wie gesagt: der eigenen Einschätzung der Verbraucher zufolge.
Die Aktivierungsleistung von Digitalprospekten ist ähnlich hoch wie bei Printprospekten. Sie könnten irgendwann so erfolgreich wie Printprospekte funktionieren, wenn sie eine wirklich vergleichbare Reichweite haben. Der IFH-Studie zufolge führen sie jedoch offenbar zu etwas weniger Zusatzverkäufen als Printprospekte.
Aus den USA gibt es mehr wissenschaftliche Untersuchungen als in Deutschland, wenn es um die Prospektwerbung als Marketinginstrument geht. Einige wichtige Erkenntnisse kurz zusammengefasst:
Der Verzicht auf gedruckte Prospekte bei REWE und OBI hat zu Diskussionen in der Branche geführt. Einige Wettbewerber beteuerten in der Fachpresse ihre Treue zum Prospekt, die Schwarz-Gruppe verkündete sogar den Kauf einer eigenen Druckerei. Viele Experten warnten vor dem Prospektausstieg und vermuteten Umsatzeinbußen als Folge. Nun gibt es die ersten Erfahrungen. Der aktuelle IFH-Prospektmonitor hat Personen befragt, die bestimmte Prospekte jetzt nicht mehr bekommen. Wie gehen sie damit um?
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1) Die Namensgleichheit mit der Engel AG ist rein zufällig. Mehr über den unabhängigen Experten, Autor und Dozenten Dirk Engel: kunden-wissen.de/ueber-dirk-engel/ (abgerufen am 23.4.2024).